Test: LD Systems Maui 5 Go, Säulenlautsprecher mit Akku - AMAZONA.de (2024)

Ohne Kabel Musik hören

24. Oktober 2019

LD Systems Maui 5 Go Säulensystem mit Akkubetrieb und Bluetooth

Wer als DJ, Alleinunterhalter, flexibler Musiker oder Vermieter immer wieder eine Soundanlage in völlig unterschiedlichen Umgebungen aufbauen muss, wird schnell die Vorteile des LD Systems Maui 5 Go zu schätzen wissen. Durch die Säulenform entfallen nämlich nicht nur die Stative, für die man immer einen stabilen Untergrund suchen muss (von dem Platzbedarf und den möglichen Stolperfallen ganz zu schweigen), sondern im Zweifelsfall sogar sämtliche Kabel. Durch einen eingebauten Akku, der bei höchster Lautstärke bis zu sechs Stunden Laufzeit garantieren soll, entfällt das Stromkabel. Und durch den Bluetooth-Eingang, kann im Zweifelsfall auch das Audiokabel entfallen. Der Subwoofer, der dann auch den Fuß für die Säule bildet, hat durch den „nur“ 8 Zoll großen Subwoofer eine relativ kleine Grundfläche von ca. 40 x 30 cm und findet dadurch auch in beengtesten Platzverhältnissen seine Lücke. Wenn ein zweites Maui 5 System angeschlossen werden soll, wird allerdings ein Kabel fällig, da das Bluetooth Signal nicht gesplittet werden kann. Es reicht allerdings ein XLR-Kabel vom „Master“ zur zweiten Box.

LD Systems Maui 5 Go Komponenten

Das System selber umfasst vier Komponenten, den Subwoofer mit allen Eingängen und eingebautem Mischer, dem ersten Säulenelement mit Akku, einem Distanzstück und dem dritten Säulenstück mit den Mittel-/Hochtönern. Das Distanzstück kann auch weggelassen werden, wenn das System zum Beispiel auf einer Bühne steht oder die Raumhöhe nicht ausreicht. Denn immerhin ist das System komplett fast 2 m hoch, ohne das Mittelstück dann nur noch 145 cm. Beim Aufbau kann man nichts verkehrt machen, da das erste Element mit Akku einen speziellen Anschluss und das obere Element oben einen glatten Deckel hat. Leider sind die Säulenelemente nicht verriegelt, sondern nur gesteckt, hier hätte ich mir eine Art Verriegelung gewünscht. Durch die geringe Standfläche könnte man an der Standfestigkeit zweifeln. Aber im Außeneinsatz lies sie sich trotz einiger heftiger Windböen nicht aus der Ruhe bringen, was wahrscheinlich auch der relativ organischen Form geschuldet ist.

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Die Tropfenform sorgt für einen sehr organischen Look

Überhaupt finde ich die Optik sehr gelungen. Keine rechten Winkel bei den Gehäusen, sondern schon fast eine Tropfenform, wenn man das System von oben betrachtet. Das sorgt zusammen mit dem geringen Platzbedarf für ein sehr unauffälliges System, das sich sehr leicht in die meisten Umgebungen einfügt. Wer hauptsächlich in hellen Umgebungen unterwegs ist, kann das System auch in Weiß bekommen.

In Schwarz oder Weiß erhältlich

Aufbau und Anschlüsse

Das ganze System ist in einer Verpackung, die dank relativ geringer Größe (38 x 57 x 65 cm) und Gewicht (ca. 14,5 kg) auch alleine gut zu hantieren ist und in den meisten Fahrzeugen problemlos transportierbar sein sollte. Ausgepackt wiegt das komplette System dann nur noch 12,3 kg. Ausgepackt sollte am besten direkt da, wo das System dann nachher auch stehen soll, da die Topteile wie bereits erwähnt nicht verriegelt werden können und man daher das ganze System nur aufrecht oder komplett auseinandergebaut transportieren kann. Wenn die drei (oder zwei, je nach Bedarf) Säulenelemente in den Subwoofer gesteckt sind, ist die PA auch schon einsatzbereit. Jetzt kann man direkt über einen längeren Druck auf den Bluetooth „Hold-to-link“ – Button das System in den Pairingmode schalten und es taucht dann auch sofort im Bluetooth-Menü des jeweiligen Zuspielers auf.

Das klappte perfekt sowohl bei Android und iOS Handys als auch am Laptop. Einziger Makel: Das Pairing muss immer wieder neu angestoßen werden, sobald die Stromversorgung gekappt worden ist. Aber im Vergleich zu einigen anderen Bluetooth-Geräten, die ich verwende, geht das Pairing sehr schnell und unkompliziert vonstatten. Die Verbindungsqualität ist gut (natürlich auch immer abhängig vom Sender), wobei mir aufgefallen ist, dass die LD Systems Maui 5 Go keine Menschen zwischen Sender und Empfänger mag. Mauern, Türen und so weiter – alles kein Problem, aber sobald man zum Beispiel das Handy in der Hosentasche hat und sich so dreht, dass man zwischen Handy und PA steht, bricht der Empfang ab. Also sollte man immer gucken, dass sich der Sender entweder nah am Empfänger befindet oder sich wenigstens – z. B. durch eine erhöhte Position – keine Menschen dazwischen aufhalten.

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Anschlüsse und Lautstärkeregler sind ausreichend vorhanden

Die Eingänge am Sub sind einzeln in der Lautstärke regelbar, zusätzlich zu einer Gesamtlautstärke. Daher muss man immer auch darauf achten, welcher Eingang gerade gewählt ist und dann die Ausgangslautstärke der Quelle (wenn es eine Regelung gibt), die Eingangslautstärke des Kanals und die Gesamtlautstärke dementsprechend einstellen. Gerade in der Vermietung mit unterschiedlichen Benutzern gibt es da ein bisschen Erklärungsbedarf. Durch einen eingebauten Limiter sollte es aber auch bei Fehlbedienung keine bleibenden Schäden geben. Der Bluetooth-Eingang teilt sich ein Poti mit dem „MP3″ 3,5 mm Klinkensteckereingang. Beide sind auf Summe geschaltet, können also auch simultan laufen. Eventuelle Lautstärkeunterschiede müssen dann an den Quellen eingestellt werden. Weiterhin gibt es noch einen „Hi-Z“ 6,3 mm Klinkensteckereingang (mono), der für E- oder Akustikgitarren gedacht ist, sowie einen designierten Mikrofoneingang. Der ist als Combobuchse ausgeführt, kann also sowohl XLR- als auch Klinkenstecker aufnehmen. Entsprechend dem Einsatzzweck natürlich ohne 48 V Phantomspeisung.

Leider ist der Eingang ziemlich bedämpft, man muss ihn schon sehr aufdrehen, um leisere Sänger (oder Instrumente) nicht untergehen zu lassen. Ebenfalls ist der Eingang mit einem High-Pass versehen und zwar bei relativ hohen 100 Hz. Das kann speziell bei Bariton, A Cappella oder beim Beatboxen schon wichtige Frequenzen kappen. 50-70 Hz hätten es wahrscheinlich auch getan, der Wert ist aber fest eingestellt. Die letzten verfügbaren Eingänge sind dann die Combo-Buchsen an der Rückseite des Subs für getrennte Stereosignale. Im reinen Monobetrieb reicht auch der linke Eingang (wenn der Mixer bereits ein Monosignal liefert), sonst werden beide Signale im Maui 5 Go zu einem Monosignal summiert. Ob das System mono oder stereo (mit dem rechten Kanal über den integrierten XLR-Ausgang) laufen soll, kann auf der Oberseite des Subs gewählt werden. Die gewählte Einstellung wird dann über eine Status-LED angezeigt, genau wie ein anliegendes Signal und ob das System in den Limitern läuft oder sich im „Protection“-Modus befindet (z. B. bei Überhitzung).

Wie klingt jetzt die LD System Maui 5 Go?

Also Eingänge sind ausreichend vorhanden. Immerhin können gleichzeitig zwei Monosignale, Stereo-Bluetooth, Stereo-Miniklinke, Gitarre (oder ähnliches) und ein Mikro gemischt werden. Und das alles unabhängig von einer Stromversorgung. Aber wie klingt es dann? Ich muss zugeben, dass mich das System überrascht hat. Und zum Glück positiv. Wenn man die einzelnen Elemente zum ersten Mal in der Hand hat, das geringe Gewicht spürt und die Teile zusammensteckt, hat man nicht unbedingt das Gefühl, dass ein sehr druckvoller Sound möglich ist. Aber LD Systems gibt einen maximalen Schalldruck von 120 dB an, was ja schon nicht allzu schlecht ist. Und dass der Schalldruck weitaus aussagekräftiger ist als die 200 W Sinusleistung, sollte auch jedem ambitionierten Musiker klar sein. Bereits bei niedriger Lautstärke gibt es einen sehr klaren, tiefreichenden Bass. Durch einen leistungsabhängigen Kompressor, der wie eine Art Loudness-Funktion den Bass bei niedrigen Lautstärken anhebt, muss man auch nicht unbedingt den Tiefton-Anteil nachregeln, wenn man die Lautstärke anhebt, sondern kann einmal einen Basswert einstellen und dieser wird dann automatisch an die Lautstärke angepasst. Und das funktioniert sehr gut. Für einen einzelnen 8“ Lautsprecher in einem sehr leichten Gehäuse ist der Bass wirklich gut. Natürlich flattern nicht die Hosenbeine und ab einer bestimmten Raumgröße beziehungsweise Menschenmenge braucht es einen zusätzlichen Subwoofer, aber gemessen an der Größe und dem Preis bin ich angenehm überrascht.

Man kann auch das mittlere Element weglassen

Bei den Mittel-/Hochtönern (viermal 2,8“) irritiert zunächst, dass der Sound nur aus der oberen Säule kommt. Gerade wenn man andere Säulenlautsprecher kennt, die über die ganze Säule abstrahlen. Wenn man sich aber bewusst macht, dass das mittlere Stück nur ein Distanzstück ist, und dadurch ggf. entfallen kann, ergibt das so schon wieder Sinn. Und ist ja bei direkten Konkurrenten, wie z. B. dem Bose L1 Compact auch nicht anders. Die Lautsprecher haben einen Abstrahlwinkel von 120 x 20°, sodass es auch durchaus sinnvoll ist, das Distanzstück zu entfernen, wenn die Lautsprecher etwa am Anfang einer Bühne stehen. Aber die 20° verhindern eben auch Interferenzen zwischen den Treibern und störende Decken- und Bodenreflexionen. Durch die vier gut aufeinander abgestimmten Treiber entsteht eine große Schallquelle, die auch bei höheren Lautstärken nicht unangenehm und schrill wird. Die Last wird eben auf vier Treiber aufgeteilt, die dadurch nicht an ihre Leistungsgrenzen kommen. Stimmen sind klar und druckvoll, die Höhen nicht brillant, aber dennoch klar und nicht kreischend. Wenn man ganz pedantisch sein will, könnte man eine kleine Senke zwischen Mitten und Höhen ausmachen, aber die ist wirklich kaum bemerkbar (außer mit einem Frequenzgenerator). Das Grundrauschen ist noch leise genug, um nicht negativ auszufallen.
Ich hatte die LD Systems Maui 5 Go beim diesjährigen Reeperbahn Festival an einem befreundeten Infostand und die Resonanz von allen, sowohl den Betreibern des Standes (die froh über die Bluetooth Funktion waren) als auch DJs und Gästen war durchweg positiv. Zusammen mit dem kleinen optischen „Footprint“ der Anlage fragt man sich teilweise, woher die Musik kommt und wundert sich dann über das kleine Kraftpaket.

Fügt sich sehr unauffällig ein

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